Die letzten Tage lassen sich nicht so einfach zusammenfassen. Mir geht es einfach jeden Tag anders. Wie immer bekomme ich fleißig Besuch von meinen Eltern und Chris, die sich da den Tag über immer gut abwechseln.
Inzwischen bin ich wieder allein im Zimmer. Bin auch sehr froh drum, da das Zimmer mit 2 Betten doch recht voll ist und man so dermaßen aufeinander draufhängt, dass das auf Dauer sehr nerven kann. Ganz besonders, wenn die Zimmernachbarin Polin ist und ihre Mutter nur polnisch kann. Und noch viel mehr, wenn dann auch noch die polnische Tante zu Besuch kommt und fortan ununterbrochen auf polnisch gegackert wird. Ich war gestern morgen echt kurz davor zu platzen, weil es mir auch gar nicht so gut ging und ich gern einfach nur geschlafen hätte.
Meine Haarpracht ist inzwischen auch alles andere als eine Pracht, ich hab nur noch so ein paar poplige Deckhaare. Seit gestern hab ich die auch unter einem Kopftuch versteckt, so dass der Blick in den Spiegel auch nicht mehr so schlimm ist und die Haare auch nicht mehr ganz so schlimm überall im Bett und auf dem Boden verteilt sind.
Der Friseur war vorgestern auch da. Hatte etwas Schiss davor, aber der war total nett und wusste echt wovon er spricht. Er meinte mit meinem Gesicht könnte ich sowieso jede Kurzhaarfrisur tragen, das hat mich dann echt ermutigt, auch wenn das erstmal noch sehr ungewohnt ist, wo ich mir doch so mühsam meine langen Haare wachsen lassen hab. Am Dienstag fahr ich nach Göppingen, um sie mir abzuholen und noch mal anpassen zu lassen.
Jetzt hoff ich noch dass ich morgen wieder nach Hause darf, wäre schön wenigstens noch ein paar Tage vor dem nächsten Chemoblock zu Hause zu verbringen.
Einen wunderschönen guten Morgen Marina,
als langjähriger Kurzhaarträger kannst du dich gerne bei mir melden, dann zeig ich dir wie eeeeeeeeinfach 3mm Haare zu pflegen sind, du wirst nie wieder einen Föhn brauchen 😉
Es ist natürlich echt doof stundenlang Geplapper zu hören und nichtmal zu verstehen was die Kaffeetanten denn plaudern. Aber nun hattest du ja eine ruhige Nacht und konntest heute auch hoffentlich mal wieder ausschlafen. Dein Dad hat heute ja wohl nicht mehr so früh angerufen 😉
ICh drück dir die Daumen, dass du zum WE wieder heimdarfst und es dort so angenehm hast wie letzte Woche.
Herzliche Grüße
Benne =)
Ahoi Marina,
Ich wünsche dir heute einen angenehmen, schönen tag und hoffe, dass dein schlaf erholsam und träumerisch schön war ?! 🙂 Gestern abend habe ich noch mit christoph telefoniert und er erzählte viel von dem friseurbesuch und wie es dir geht, aber heute bin ich ganz froh, dass du all das auch geschrieben hast, ist eben doch nochmal was anderes! Wünsche dir,dass du heut oder moin heim darfst und noch etwas ruhe und viel freude daheim erlebst, bevor deine chemoritter wieder ihren einsatz bekommen!
sei von herzen lieb umarmt, anna
Hi Marina,
oh je Polnisch, ging ja fast net besser 😉 Glaub ich dir das dass total nervt wenn die so laut schwätzen und dann versteht mans noch nicht mal und kann gar net lästern … aber jetzt hast ja wieder Platz.
Ich wünsch dir auch von ganzem Herzen das du übers Wochenende heimdarfst!
Ein kleiner Schritt zurück bedeutet nicht gleich versagt zu haben. Oft ist es nur ein Ausholen zu einem größeren Sprung nach vorn.
Freitagsgrüße2
Lulu
Hallo Marina,
schön von dir zu hören! Ich wünsche dir ganz fest, dass du schnell nach Hause darfst!! Das ist aber gut, dass die Perücke so schnell feritg ist! Wusste nicht, dass das so schnell geht! Und das war ja klar, dass dir ne Kurzhaarfrisur gut steht – bei deinem hübschen Gesicht kannst du jede Frisur tragen! 🙂
Ganz liebe Grüße, auch von meinem Mann 🙂
Hanna
Hi Marinsche,
das is ja klasse, somit kannst du gleich eine weitere Fremdsprache lernen….. Polnisch kann man bestimmt gut gebrauchen … wozu auch immer ….
Das mit deinen Haaren kann ich nachvollziehen. Ist sicher schwierig damit umzugehen, aber hey, es gibt soviele Schauspielerinnen, die sich ihre Haare abrasieren mussten für ihre Rollen und sahen trotzdem toll aus. Das wird schon – ich denke das ist einfach eine Gewohnheitssache – als ich von brustlang auf ohrlang abschneiden musste, hat es auch 2 Wochen gedauert bis ich mich dran gewöhnen konnte.
Wünsch dir alles Gute und ein schönes Wochenende – lass dich von Emma nicht wegwehen.
Grüße
Krissi
Liebe Marina,
ich sitze gerade am Schreibtisch, die Sonne scheint aus der kalten Winterpracht herein. Ich bin neugierig wie Du mit deiner „neuen“ Frisur“ aussehen könntest und stelle mir das ganz spannend und vor. Du siehst bestimmt gut aus, bei dem Gesicht!!
Ich plane Konfi, Osternacht, Taufe, Konfirmation usw. und ich denke daran wie Du damals bei den Konfis dabei warst. Ich erinnere mich gerne daran, wie Du im KU dabei warst und dich dann bereit erklärt hast bei den Jumis mitzumachen und wie Du Dich bis heute einbringst z.B. auch im „Time out.“ Leider konnte ich nicht dabei sein, wie Du beim letzten Mal mit der Gitarre mitgespielt hast.
Die jetztige Passionszeit Jesu erinnert mich daran, dass du in deiner Situation nicht allein bist, dass Ostern, Auferstehung, Leben kommt. Wie die Sonne jetzt warm herein scheint aus der Kälte, hoffe und bete ich für Dich, dass Du diese wärmende Liebe spürst, in den den Besuchen und Grüßen, die du bekommst, in den Gedanken derer, die mit dir fühlen.
Mir kommt der Liedvers in den Kopf:
aus „Ich möcht dass einer mit mir geht..“
„Sie nennen ihn den Herrn Christ, der durch den Tod gegangen ist; er will durch Leid und Freuden mich (dich) geleiten. Ich möcht‘ dass er auch mit mir (dir) geht.“
Viel Kraft für die nächste Chemo und ganz liebe Grüße Dein Wilhelm Kern