Endlich wieder zu Hause

Heute schreib ich (Manu) mal um euch über die letzten Tage zu informieren. Ihr habt sicher gemerkt, dass sie sich ein paar Tage nicht mehr gemeldet hat, aber sie war einfach zu fertig um zu schreiben und will sich auch nicht selbst von ihrem Blog unter Druck setzen lassen. Trotzdem freut sie sich natürlich weiterhin über eure rege Teilnahme.

Wie man ja auch aus den Kommentaren schließen konnte, ist Marina seit gestern abend wieder daheim.

Nachdem sie gestern Morgen schon wieder in diesen blöden Kernspintomographen musste, musste sie danach auch noch ewig auf ihre Entlassungspapiere warten. Das Ganze hat sich dann bis 5 Uhr nachmittags hingezogen und um 6 war sie dann endlich wieder daheim.

Gestern war sie dann ziemlich fertig, auch vom Transport, und ist dann nach 2 (!) Tellern Spinat (der mit dem Blub) müde ins Wasserbett unserer Eltern gefallen.

Heute fühlt sie sich immer noch ziemlich schlapp, kann aber mittlerweile sogar wieder selber laufen (na ja eher hinken 😉 )

Die Chemo selbst ist schon ein echter Hammer, aber von ganz schlimmen Nebenwirkungen ist sie bisher glücklicherweise einigermaßen verschont geblieben.

Das wars dann auch schon wieder für heute, ich hoffe, dass sie in den nächsten Tagen wieder die Kraft findet selbst zu schreiben.

Erste Chemo

Heute schaff ichs mal wieder mich selbst zu melden. Nach einem ermutigenden Gespräch heute mit der Oberärztin bin ich auch wieder zuversichtlicher, dass ich es schaffen kann.

Heute morgen durfte ich dann noch zum Hörtest (hab ich glaub mit 5 zum letzten Mal gemacht) und meine Augen wurden noch untersucht. Hören tu ich wohl gut. Naja, und dass ich gut seh ist klar wenn ich ne Brille aufhab.

Seit 2 Stunden kämpfen jetzt die Chemoritter in mir gegen die Krebszellen. Das find ich ein ganz süßes Bild 🙂 Ich hab von der Psychologin ein ganz tolles Kinderbuch bekommen in der Prinzessin Luzie Krebs kriegt und die Chemoritter dann die Krebszellen zerstören und leider sind die Chemoritter so eifrig, dass sie dabei auch noch gesunde Zellen erwischen. Ist echt süß 🙂

Die Chemotherapie krieg ich jetzt 3 Tage am Stück, grade laufen 3 Medikamente gleichzeitig, aber nur eins bleibt über die ganzen 3 Tage. Zusätzlich pumpen die pro 24 Stunden 5 Liter Flüssigkeit in mich rein, so dass ich ständig aufs Klo muss. Außerdem muss ich alles aufschreiben was ich so trink und was dann da unten wieder rauskommt (also an Flüssigkeit) wird auch abgemessen. Etwas lästig, aber das geht schon. Bisher haben sich noch keine Nebenwirkungen geäußert und ich soll jetzt auch viel Ablenkung bekommen, macht einen auch ja verrückt dauernd in sich reinzuhören ob sich irgendwas verändert.

Wie jeden Tag sitzen Chris und meine Mama treu an meinem Bett und muntern mich auf oder trösten mich, je nachdem wies mir halt grade so geht. Ich kann gar nicht oft genug sagen wie froh ich bin dass ich die beiden hab! Nacher kommen noch Tobi und Alex vorbei, da freu ich mich auch schon drauf!

Der heutige Tag

Heute schreibe wieder mal ich (Chris).
Es ist zwar nun schon recht spät und genau genommen nicht mehr der 13.02. aber ich kam heute erst um halb 12 aus dem Krankenhaus nach Hause und kam nicht mehr früher zum schreiben.

Heute morgen war Marina kurz in der Frauenklinik in Bad Cannstatt und hatte einen Termin zur Beratung. Das ging wohl alles recht schnell und dann hatte sie noch eine weitere Untersuchung während der sie wohl ganz viele tolle bunte Kabel am Kopf hatte was wohl lustig aussah, hab ich mir erzählen lassen 😉

Sie hat es danach mal noch geschafft etwas zu schlafen, was noch etwas erholsam für sie war. Und sie hat es heute sogar geschafft mal wieder richtig was zu essen! Gab lecker Maultaschen mit Kartoffelsalat für sie 🙂

Ansonsten war es heute einigermaßen ruhig. Später hat sie dann noch den Faden am Fuß gezogen bekommen. Ging ohne Probleme in einem Rutsch raus 😉 Ich habs sogar geschafft ohne in Ohnmacht zu fallen dabei zuzuschaun was die Ärztin davor etwas bezweifelt hat 😉
Wir hatten uns noch kurz überlegt den Faden einrahmen zu lassen und mit einer tollen LED-Beleuchtung im Zimmer aufzuhängen, sind dann aber doch wieder davon abgekommen.

Abends gabs dann noch eine Spritze in den Bauch durch die die Periode während der Chemotherapie ausbleibt, was wichtig ist, um nicht unnötig Blut zu verlieren.
Nun ist sie wohl schon in den Wechseljahren durch diese Spritze, bzw. ihrem Körper wird vorgetäuscht schwanger zu sein.

Morgen geht es dann um halb 11 los mit der Chemotherapie. Da wird sie sicher sehr viel Kraft brauchen. Das bekommt sie auch immer wieder durch die vielen Kommentare hier, wofür ich sehr dankbar bin!

Venenkatheter

Heut morgen bin ich pünktlich um 8 operiert worden, da mir ja der Venenkatheter implantiert wurde. Um 11 bin ich dann mit Schmerzen wieder aufgewacht. Zum Glück wurde mir gleich was dagegen gegeben, so konnte ich noch ein paar Stunden weiterschlafen. Hab dann sogar eine Suppe und etwas Salat gegessen. Normalerweise kann ich grade kaum was essen, entweder bleibt der Appetit einfach weg oder mir ist schlecht.

Meine Mutter und Chris waren da, als die Oberärztin mit teilweise guten und teilweise schlechten Neuigkeiten kam. Die Guten waren, dass in Lunge und Kopf keine Metastasen gefunden wurden, die schlechten, dass sich der Tumor von den Lymphknoten aus ins Becken schon weiter ausbreitet. Das bedeutet, dass ich in ein anderes Stadium gerutscht bin, das ich eine noch agressivere Therapie bekomme.

Trotz diesen schlechten Neuigkeiten verliere ich nicht den Mut. Die Kommentare hier im Blog geben mir immer wieder Kraft. Dass so viele Leute für mich beten und mich unterstützen ist einfach mutmachend. Wenn man den ganzen Zeitraum anguckt ist es ein riesengroßer Berg, aber ich will jeden Tag aufs neue kämpfen, um wieder gesund zu werden.

Das mit dem Katheter haben die übrigens super gemacht. Er liegt unter dem Schlüsselbein und ziemlich weit rechts, so dass man ihn von außen nicht sieht wenn ich was drüber hab. Im Moment tut er ziemlich weh wenn ich meinen Arm beweg, aber zum Tippen reichts grade 🙂

Morgen früh hab ich noch einen Termin beim Frauenarzt und morgen Mittag gehts schon mit der Chemotherapie los. Einerseits hab ich Angst davor, dass ich sie nicht gut vertrag, andererseits bin ich froh, dass dieser blöde Feind in meinem Körper endlich bekämpft wird.

Ich weiß noch nicht, wies mir morgen geht, und ob ich in der Lage bin was zu schreiben, aber da Chris den letzten Eintrag so toll verfasst hat, kann ich ihn wohl wieder bitten was zu schreiben 🙂

Der Untersuchungs-Marathon

Wie ihr ja nun sehen könnt schreibe ich (Chris) heute einen Eintrag.
Marina wollte heute abend eigentlich noch etwas schreiben, war dann aber einfach zu fertig um sich noch ranzusetzen und hat mich gebeten, dass ich irgendetwas schreibe.
Vielleicht schildert sie euch ja morgen noch selbst wie alles war, wenn sie wieder etwas Kraft hat.
Heute war ein sehr anstrengender Tag für sie.
Wir sind heute morgen um 6:15 los ins Olga-Hospital nach Stuttgart gefahren, da wir um halb 8 dort sein sollten. Hat dann soweit auch geklappt und Sie kam dann direkt um 8, nachdem sie im Arm noch einen Zugang gelegt bekommen hat, runter zur Kernspintomographie (MRT). Das ging dann so etwa eine Stunde lang und da durfte ich sogar auch mit rein. Ziemlich laut das ganze, aber Marina hatte zum Glück Kopfhörer mit Radio. Ich durfte mir hingegen den taktvollen Geräuschpegel in vollem Umfang anhören 😉

Danach ging es direkt weiter zum EKG, was immerhin nur ganz kurz ging. Dann mussten wir direkt ins Katharinenhospital, weil sie da noch zum CT sollte und auch noch zum Knochenszintigramm wovon wir aber leider nichts wussten. Wir sind da mim Taxi rübergefahren und das ganze war für Marina sehr anstrengend mit den Krücken. Das CT ging da recht schnell, aber da uns dann niemand gesagt hatte, dass wir noch zum Knochenszintigramm sollten, sind wir wieder direkt zurück zum Olgäle.
Dort wurde uns das dann erst mitgeteilt und so durften wir gleich nochmal rüberfahren. Da Marina da dann schon recht fertig war, haben wir einen Rolltstuhl mitgenommen und dann gings schon um einiges besser. Dort angekommen hat Marina dann ein radioaktives Kontrastmittel gespritzt bekommen, dass sich in den Knochen ablegt. Das muss dann erstmal 2 Stunden „einwirken“ da durft Marina sich dann erstmal noch solange etwas ausruhen. Wenn man genau hingesehen hat, hat sie im dunkeln dann sogar etwas grün geleuchtet. Ich persönlich hätte ja blau schöner gefunden.
Als die 2 Stunden um waren kam sie wieder in so ne „Röhre“ die eben mit 2 Kameras die Strahlung aufgenommen hat. Das ganze hat dann eine viertel Stunde gedauert und nach etwas Warten danach musste man nochmals Rundumaufnahmen vom Becken machen, was dann auch nochmals 20 Minuten gedauert hat.

Als wir dann wieder im Olgäle ankamen, wars dann schon viertel 4. Dort wurde dann schon gleich auf halb 4 nochmals das MRT fertiggemacht, da die morgends damit nicht fertig geworden sind. Da hab ich sie dann wieder hingebracht und das hat dann nochmals ewig gedauert. nach 2 1/2 h Untersuchung war sie dann endlich für den Tag fertig.

Heute abend hat sie dann noch gezeigt bekommen wie dieser Port aussieht, den sie morgen noch gelegt bekommt. Dazu wird sie dann morgen früh um halb 8 abgeholt und vermutlich um 8 operiert.
Ich hoffe das sie schlafen kann und das nun auch schon tut.
Vielleicht meldet sie sich ja dann morgen wieder!