Verlaufskontrolle

Das wird jetzt nur ein ganz kurzer Eintrag, aber es gibt Neuigkeiten, die will ich natürlich sofort verkünden 🙂

Mir gehts weiterhin echt super, irgendwie erleb ich grad nur super Tage/Abende, bin schon ganz verwöhnt 🙂

Grade bin ich heimgekommen von Stuttgart, der Azubijahrgang 05 (wo ja auch meine Schwester Manu mit dabei war) hatte Abschiedsessen und ich durfte auch mit. Leider aber mit sehr engem Zeitplan, denn um 18:00 hat das essen angefangen, ich hatte aber um 20 Uhr einen Termin zur Kernspinthomographie (keine Ahnung wieso die mich immer erst so spät am Abend dran nehmen). Bis meine bestellten Fajitas dann kamen wars viertel nach 7 und um halb 8 wurde ich von Chris abgeholt. Mitten im Essen gings also los ins Krankenhaus (Aber die anderen haben mir erzählt, mein Essen hätte ihnen gut geschmeckt – na toll! :)).

Ich war dann mal wieder 1 1/2 Stunden im Kernspin. War extrem heiß da drin und man wird ja auch noch festgeschnallt, ich hatte schon Angst mein weißes Top ist danach transparent geschwitzt 🙂

Danach kam die Radiologin mit der tollen Nachricht: Vom Tumor ist in meinem Fuß nichts mehr zu sehen und auch meine Lymphknoten in der Leiste sind unauffällig! Ich freu mich so wahnsinnig! Nächste Woche haben wir dann noch einen Termin mit Professor Bielack, um das nochmal zu besprechen. Es wird zwar noch eine Herausforderung sein, die Krebszellen dauerhaft aus meinem Körper draußen zu halten, aber das ist definitiv eine super Nachricht! Bin danach auch gleich wieder zurück ins Enchillada und hab mit den anderen darauf angestoßen 🙂

Heißluftballons, Chemo, Perücken…

Inzwischen meine 6. Chemo auch rum, das heißt ich hab nur noch 3 vor mir! Gestern war meine Psychologin bei mir und hat mir DVDs von Reha-Kliniken gegeben, das hat irgendwie richtig Aufwind gegeben, zu sehen, dass es nicht mal mehr so weit bis dort hin ist. Bis ich mich auch aufmachen kann, um meinen Körper wieder für ein normales Leben zu stärken.

Vor der Chemo durfte ich noch ein paar Highlights mitnehmen, die eigentlich nicht möglich gewesen wären, wenn ich meine Chemo nach Plan starten hätte können. Zum Beispiel die Heißluftballonfahrt, die unsere Station vom Lions Club gesponsert bekommen hat und den ich eigentlich gedanklich schon total abgeschrieben hatte. Aber an dem Morgen der Fahrt waren meine Blutwerte so schlecht, dass es mit der Chemo nicht weiter gehen konnte. Dafür konnte ich dann aber in den Heißluftballon klettern und mir für eine Stunde die Welt mal von oben anschauen. Getauft bin ich auch worden, jeder der das erste Mal Ballon fährt wird in den Adelsstand erhoben, ich heiß jetzt „Kaiserlich stauferische Luft-Komtess Marina vom Bier-Ballon zu Süßen“ (Wir sind in einem Warsteiner-Ballon gefahren und in Süßen gelandet, daher der Name :)).

Außerdem hab ich mich auch noch dazu entschlossen, mir eine neue Perücke zu kaufen, weil ich mich mit meiner ersten einfach nicht wohl fühle. Kurze Haare bin ich einfach nicht gewöhnt, deshalb hatte ich sie auch kaum auf. Jetzt sieht meine Perücke aus wie meine Haare, wie sie davor waren, fällt richtig schön und ich bin total glücklich darüber 🙂

Die Chemo selbst war dieses Mal so lala. Von der Übelkeit her wars nicht mal so schlimm, da gings mir echt schonmal schlechter. Aber ich hatte ein ziemliches psychisches Tief, 6 Chemos zehren nunmal an den Kräften. Und wenn man mal wieder mitten in der Chemo steckt und das Gefühl hat, dass sie nie endet, ist das nicht so toll.

Am Ersten Tag war ich mit einer 10-jährigen Griechin zusammen im Zimmer und ich hatte am Ende des Tages das Gefühl, dass ganz Griechenland eigentlich inzwischen in meinem Zimmer vorbeigeschaut oder zumindest angerufen haben musste. Ich hab garantiert nichts gegen Griechen, aber es verging nicht eine Minute der Stille, und wenns einem da nicht so gut geht, hat man echt verloren.

Die nächsten beiden Tage durfte ich dann zum Glück in ein Einzelzimmer, aber die allerbeste Nachricht kam am Sonntagabend: Karo wurde zu mir reinverlegt 🙂 Sie lag seit Mittwoch mit Fieber auf ner anderen Station und durfte nicht runter, weil unsere Station keinen Platz mehr hatte. Ihr gings wohl wie mir, sie hatte auch ein ziemliches Tief und seit wir zusammen im Zimmer waren gings ihr schlagartig besser 🙂

Die restliche Zeit war dann auch nicht mehr so schlimm, gestern ging der Tag dann eigentlich recht schnell rum, wir mussten nicht mal mehr lang auf den Entlassbrief warten.

Lebenszeichen

Jaaa, mich gibt es noch 🙂 Hab ja schon ewig nichts mehr geschrieben, da dachte ich ich nutz meine Schlaflosigkeit um euch mal wieder upzudaten.

Nach der letzten Chemo ging es mir so gut, dass ich spontan noch beschlossen hab, zu Flohs Geburtstag mitzugehen. Manu hat mich direkt vom Krankenhaus abgeholt und mitgenommen. Hab dort dann sogar bis um 1 oder so ausgehalten 🙂

Inzwischen kann ich wieder schmerzfrei laufen, das war zwischendrin richtig übel. Der Sonnenbrand war dermaßen schlimm, dass ich lauter Brandblasen am Fuß bekommen hab. Nach und nach konnte ich so die komplette Haut von meiner Fußsohle abziehen. Keine so leckere Geschichte, es lagen auch überall um mich rum Hautfetzen 🙂

Am Freitag hatte Tami für mich eine „Summerparty“ organisiert, zu der ich einige Freunde eingeladen hatte. War richtig cool, hab mich schon fast wieder ganz normal gefühlt 🙂 Danke Tami fürs organisieren, du bist die Beste!!!

Heut war ich dann noch mit ein paar Kollegen mexikanisch essen, war sehr sehr lecker, ich hab auch richtig viel gegessen. Was mir bei diesen Temperaturen halt fehlt, ist das Freibad! Würde so gern mal wieder schwimmen gehen, aber so viele Leute wie da sind, das wär leider nix! Naja, vielleicht stellen wir die Tage mal ein Planschbecken für mich in den Garten 🙂

Planmäßig sollte die Chemo eigentlich morgen weitergehen, aber wie das nunmal immer ist, warten wir auf bessere Werte! Ist aber auch besser, bei 35°C im Garten zu sitzen als das Krankenbett vollzuschwitzen (Ui, das reimt sich sogar ;)). Am Mittwoch machen wir nochmal ein Blutbild von zu Hause aus, und dann entscheidet sich hoffentlich wann ich wieder ins Krankenhaus muss.