Ein neues Jahr…

wow, schon wieder so viel passiert seit dem letzten Eintrag 🙂

Heute morgen hatte ich eine Knochenmarkpunktion. Davor hab ich immer gemischte Gefühle. Von der Punktion selbst merk ich nix, aber wenn ich aus der Kurznarkose aufwach ist alles immer extrem verwirrend 🙂 Zuerst hör und seh ich alles doppelt und dreifach. Es ist ein bisschen so als würde jeder der was sagt mit nem Megafon direkt am Ohr stehen. Und es klingt dann alles noch als wär es mit nem Mörderecho versehen. 🙂 Sehen tu ich wie gesagt immer alles doppelt, dreifach oder noch mehr. Wenn ich ein Auge zuhalte seh ich einigermaßen normal, aber sobald das zweite dazukommt dreht sich wieder alles und sieht verdammt merkwürdig aus. Die dritte Sache ist noch das Sprechen. Ich versuch mich immer zu konzentrieren und einen Satz zu formulieren, aber während ich das grad noch mit meinem Hirn ausmach labert der Mund schon los und ich krieg erst wenn ich mich selbst hör mit was ich eigentlich gesagt hab. Und irgendwie scheint mein Mund jedesmal das zwanghafte Bedürfnis zu haben, Chris genau mitzuteilen wie viele Augen er hat. Mein Rekord war mal 8, heute hatte er aber nur 4. Dafür 2 Nasen, und seine Augenbrauen waren direkt neben seinen Nasenflügeln. Ich wette, wenn ich das mal in Acryl festhalt kann ich damit viel Geld verdienen 🙂

Chris nutzt die Situation dann auch gern mal aus um mich mit allem Möglichen Mist vollzulabern, den ich ihm – verwirrt wie ich bin – dann auch gern mal glaube. Bei der ersten Knochenmarkpunktion hab ich wohl im Minutentakt gefragt, warum mein Finger so rot leuchtet (Richtige Antwort wäre gewesen: damit wird die Sauerstoffsättigung gemessen). Beim dritten Mal hat er mir dann erzählt, dass er jetzt meine Gedanken auf dem Monitor lesen kann. Und meine Reaktion: „ECHT?!“.

So viel zum Thema Knochenmarkpunktion 🙂 Inzwischen bin ich wieder fit, wenn auch schmerzgeplagt von den Einstichstellen am Beckenkamm.

Wir haben heut im Krankenhaus dann auch einige Dinge abgeklärt. Zum Beispiel krieg ich für meine Magensonde jetzt so einen Button. Das heißt der Schlauch, der jetzt noch aus meinem Bauch rauskommt wird weggemacht und direkt an die Haut kommt so n kleiner Anschluss hin, an den ich dann direkt die Spritzen andocken kann. Ist praktischer für mich (Der Schlauch NERVT!!) und ich kann das ganze dann abkleben und sogar schwimmen gehen!! Hab ich schon erwähnt dass ich Schwimmen liebe? Ich liebe Schwimmen 🙂 Und Erlebnisbäder. Aber ich weiß nicht ob das so gut ist, mit meinen niedrigen Thrombos komm ich da wahrscheinlich als ein einziger blauer Fleck wieder zurück. Ich werds aber mal drauf ankommen lassen und das testen 🙂 Hab mir extra schon einen Tankini gekauft (für alle, die nicht wissen was das ist: Eine Mischung aus Bikini und Badeanzug. Eine normale Bikinihose mit einem Oberteil, das den Bauch verdeckt). Und jetzt brauch ich noch ne Badekappe, damit ich mit meinem Alien-Look die Kinder nicht erschrecke. Tja, blöderweise gibts nur extrem hässliche Badekappen, oder welche, die extrem eng anliegen. Ich hoffe, dass ich nicht mit so nem Blümchen-Modell meine Runden schwimmen muss. Also, wer eine Geschäftsidee braucht: stylische Badekappen sind ne echte Marktlücke!

Was wir im Krankenhaus noch abgeklärt haben ist die Reha. Eigentlich hatte ich mich ja schon tierisch drauf gefreut, aber irgendwie hab ich in letzter Zeit immer mehr Angst davor bekommen, weil ich einfach noch nicht fit für das Programm bin, das dort auf mich zukommt. Zumal vor dem 31. Januar (da sollte die Reha starten) eigentlich noch ne Chemo geplant ist. Also nochmal mehr Schwächung. Das war mir dann alles zu viel und deshalb hab ich die Reha jetzt nochmal verschoben. Die Psychosoziale Betreuerin vom Krankenhaus kümmert sich zum Glück um den Papierkrieg mit der Rentenversicherung und der Rehaklinik. Und sobald ich ein Ende in Sicht hab, werd ich einen neuen Termin festlegen. Aber solange kann ich erstmal vor mich hin schwimmen und so schonmal allgemein etwas fitter werden 🙂

Also, genug von mir für heute. Ich werd jetzt erstmal ne Runde Sims 3 spielen 🙂