Unfall

Am Freitagabend war Dreamnight at the Zoo. Es war mal wieder supertoll und wir hatten sehr viel Spaß. Aber ich will erst im nächsten Eintrag über die Dreamnight berichten, weil mir gerade etwas anderes wichtiger ist.

Am Samstag hatte der Freund meiner Schwester einen sehr schweren Autounfall. Er hatte einen ungebremsten Frontalzusammenstoß mit einer anderen Autofahrerin und wurde lebensgefährlich verletzt abtransportiert. Inzwischen ist er stabil, liegt aber immer noch auf der Intensivstation im künstlichen Koma. Er wird gerade nach und nach aufgeweckt, aber er hat etliche Knochenbrüche.

Unsere Welt kam also mal wieder kräftig ins Wanken. Es ist so unfair, was meine Schwester alles durchmachen muss. Zuerst muss sie zweimal mit ihrer Schwester (also mit mir :)) durch die Hölle gehen und jetzt wo sich alles wieder ein wenig beruhigt wird ihr nochmal der Boden unter den Füßen weggezogen. Sie wohnt gerade wieder bei meinen Eltern und ich bin auch wieder vorübergehend hier „eingezogen“, damit ich immer für sie da sein kann. Es klingt vielleicht blöd, aber ich bin froh, dass ich mal aus meiner passiven Rolle rauskomm und auch mal aktiv helfen kann.

Meine Schwester und ihr Freund können gute Gedanken und Gebete jetzt sehr gut gebrauchen. Manu verfolgt jeden Kommentar hier auf dem Blog und es wäre schön, wenn einige Mutmach-Kommentare zusammen kommen würden.

Ich werde hier nicht mehr weiter darüber schreiben. Nicht weil ich es nicht will, sondern weil er es nicht wollen würde. In diesem Blogeintrag steht kaum mehr als in der Zeitung, also hoffe ich dass ich nicht in Ungnade bei ihm falle wenn er das dann ließt 🙂

Dies ist eine Überschrift

Heut meld ich mich mal nicht von zu Hause, sondern aus dem „Urlaub“. Urlaub in Anführungszeichen, weil wir 4 Tage lang zu Tony (einer unserer besten Freunde und Chris‘ Trauzeuge) gezogen sind, um mal einen Tapetenwechsel zu haben und Wohnungen hier in der Neckarsulmer Gegend anzuschauen. Ich bin aber weiterhin fleißig am Lernen und Chris werkelt an seiner Thesis. Es tut aber trotzdem wahnsinnig gut mal rauszukommen und was anderes zu sehen. Und Tony freut sich dass er abends nicht allein ist 🙂

In der letzten Woche war ich psychisch ziemlich am Ende. Ich hab kaum Appetit gehabt und allein morgens aufzustehen war ne Qual. Ich hatte trotz schönem Wetter einfach gar keine Lust auf den Tag. Am Freitag war ich dann im Krankenhaus zur Spiegelbestimmung und hatte danach ein langes Gespräch mit der Psychologin dort. Wir haben zusammen einen Plan aufgestellt mit Dingen die ich gerne mache und die mir gut tun und mit Zielen die ich erreichen will. Auf dem Plan steht z.B.

Dinge, die mir gut tun:
– Freunde treffen
– singen und Gitarre spielen
– in der Sonne liegen
– Inliner fahren
– schwimmen gehen

Ziele:
– zum Hochseilgarten gehen
– in den Europapark gehen (ohne Rollstuhl – im Moment würd ichs wahrscheinlich nicht mal vom Parkplatz zum Eingang schaffen ;))
– in unserem Urlaub auf Mallorca im Sommer wandern gehen

Ich hab dann gleich am Freitag noch mit der Umsetzung angefangen, mich in die Sonne gelegt und Inliner gekauft. Sah bestimmt lustig aus, wie ich auf den Inlinern rumgeeiert bin 😉 Früher war ich da immer voll das Ass drin, aber durch die Chemo hat mein Gleichgewichtssinn etwas gelitten.

Diese Woche hab ich Pause von meinen Tabletten. Ich bin froh dass ich mich auch körperlich erholen kann und seit ich mit dem Plan der Psychologin angefangen hab hau ich wieder rein wie ein Scheunendrescher 🙂 Morgen in einem Monat ist unsere standesamtliche Hochzeit und da will ich in mein Kleid reinpassen. Ich hab 2 zur Auswahl bestellt und im Moment passt mir Kleidergröße 34, was ich echt schrecklich finde. Mein Ziel ist bis zur Trauung wieder Größe 36 auszufüllen 🙂

Heute hatte ich dann ein kurzes Telefonat mit der Professorin. Eigentlich dachte ich es geht mit der Chemo nächste Woche weiter und ich war da schon voll drauf eingestellt und umso begeisterter war ich, als sie mir gesagt hat dass ich nächste Woche nur meine Immuntabletten bekommen soll. Volle 2 Wochen Erholung also noch, ich bin total happy 🙂

Zum Schluss noch eine weniger erfreuliche Nachricht: Karo (wir erinnern uns, mit ihr war ich während der ersten Therapie immer im Krankenhaus zum Synchronkotzen) hat auch ein Rezidiv. Sie bekommt jetzt auch wieder Chemo und es geht bald drum ob sie eine Stammzellentransplantation braucht oder nicht. Sie hat jetzt auch angefangen, einen Blog zu führen, den ihr HIER und ab sofort in meinen Links auf der rechten Seite findet. (Verwirrend. Also ich mein die Hyperlinks hier auf der seite —> ;))

Na dann tschüss bis zum nächsten Wochenende. Ich melde mich dann mit tollen Bildern von der Dreamnight at the zoo, die am Freitag wieder in der Wilhelma statt findet. Freu mich schon 🙂

Sockentier & SWR3-Führung

Mir gehts im Moment ganz okay. Ich nehme diese Woche meine Tabletten und muss noch nicht mal ins Krankenhaus. Also fast schon Luxus 🙂

Sockentier von Anna Juliana

Ich lese schon seit ein paar Jahren regelmäßig den Blog einer ehemaligen Arbeitskollegin. Eigentlich kenne ich sie nur flüchtig, so richtig gesehen und miteinander gesprochen haben wir uns nur einmal. Anna Juliana ist wirklich ein ganz besonderer Mensch. Sie findet immer so schöne Worte um die Welt um sie herum zu beschreiben, dass ich fast schon süchtig nach ihren Blogeinträgen bin 🙂 Seit ich krank geworden bin hat sie auch meinen Blog verfolgt, und ab und zu kommentiere ich bei ihr und sie bei mir.

Vor einigen Wochen, als es mir ganz ganz schlecht ging, habe ich eine Mail von ihr bekommen, dass sie mir gerne ein Sockentier schenken würde. Sie macht öfters Sockentiere für Menschen, denen sie eine Freude machen möchte. Ich hab die Bilder von ihren bisherigen Sockentieren gesehen und mich wahnsinnig gefreut, dass ich auch so eins krieg.

Und vorletzte Woche lag es dann im Briefkasten 🙂

Hier die Bilder vom Sockentier:


Auf ihrem Blog hat sie mir noch einen Eintrag gewidmet, den ihr hier findet.

Danke liebe Anna für diesen wunderschönen Esel(?) 🙂 Er tut seinen Dienst auf jeden Fall gut und animiert mich zum Durchhalten 🙂

Führung bei SWR 3

Durch die Community von SWR3 bin ich mit Günther Laubis (dem Nachrichtenmann von SWR3), in Kontakt gekommen. Er hat mich einfach irgendwann angeschrieben und wir schreiben seit ca. 2 1/2 Jahren mal mehr mal weniger regelmäßig miteinander. Sogar eine Karte aus Paris hab ich schon von ihm bekommen, weil er die Story von unserer Verlobung so toll findet 🙂

Günther hat mich schon länger eingeladen, mal bei SWR3 vorbeizuschauen. Bisher hat das nie geklappt, weil ich nicht fit genug war, aber letzten Samstag haben wir es endlich mal geschafft.
Mit meinen Eltern, meinem Bruder und Chris bin ich nach Baden-Baden gefahren. Wir waren zu früh dran, deshalb haben wir noch ein bisschen auf dem Parkplatz gewartet und Bilder gemacht.
Ich war ein klein wenig aufgeregt, jetzt endlich mal das Gesicht zu den Mails kennen zu lernen 🙂 Aber die Aufregung war schnell weg, und unsere Privatführung ging auch schon los. Wir konnten alle noch so blöden Fragen loswerden und haben alles genau gezeigt bekommen.

Um 13 Uhr durften wir sogar direkt daneben stehen, als Günther die Nachrichten vorgelesen hat. Ich war voll aufgeregt, dass ich jetzt ja keinen Laut von mir geb 🙂 Und danach durften wir noch ins Sendestudio. So unmittelbar daneben zu stehen wenn der Moderator moderiert war schon sehr cool 🙂

Nach der Führung war ich dann zwar fertig wie ein Schnitzel, aber das hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Vielen Dank, für den tollen Tag, lieber Günther! Es war total interessant das alles mal zu sehen!

So, und als Beweis dass wir auch wirklich da waren, hier noch ein paar Fotos 🙂