Sockentier & SWR3-Führung

Mir gehts im Moment ganz okay. Ich nehme diese Woche meine Tabletten und muss noch nicht mal ins Krankenhaus. Also fast schon Luxus 🙂

Sockentier von Anna Juliana

Ich lese schon seit ein paar Jahren regelmäßig den Blog einer ehemaligen Arbeitskollegin. Eigentlich kenne ich sie nur flüchtig, so richtig gesehen und miteinander gesprochen haben wir uns nur einmal. Anna Juliana ist wirklich ein ganz besonderer Mensch. Sie findet immer so schöne Worte um die Welt um sie herum zu beschreiben, dass ich fast schon süchtig nach ihren Blogeinträgen bin 🙂 Seit ich krank geworden bin hat sie auch meinen Blog verfolgt, und ab und zu kommentiere ich bei ihr und sie bei mir.

Vor einigen Wochen, als es mir ganz ganz schlecht ging, habe ich eine Mail von ihr bekommen, dass sie mir gerne ein Sockentier schenken würde. Sie macht öfters Sockentiere für Menschen, denen sie eine Freude machen möchte. Ich hab die Bilder von ihren bisherigen Sockentieren gesehen und mich wahnsinnig gefreut, dass ich auch so eins krieg.

Und vorletzte Woche lag es dann im Briefkasten 🙂

Hier die Bilder vom Sockentier:


Auf ihrem Blog hat sie mir noch einen Eintrag gewidmet, den ihr hier findet.

Danke liebe Anna für diesen wunderschönen Esel(?) 🙂 Er tut seinen Dienst auf jeden Fall gut und animiert mich zum Durchhalten 🙂

Führung bei SWR 3

Durch die Community von SWR3 bin ich mit Günther Laubis (dem Nachrichtenmann von SWR3), in Kontakt gekommen. Er hat mich einfach irgendwann angeschrieben und wir schreiben seit ca. 2 1/2 Jahren mal mehr mal weniger regelmäßig miteinander. Sogar eine Karte aus Paris hab ich schon von ihm bekommen, weil er die Story von unserer Verlobung so toll findet 🙂

Günther hat mich schon länger eingeladen, mal bei SWR3 vorbeizuschauen. Bisher hat das nie geklappt, weil ich nicht fit genug war, aber letzten Samstag haben wir es endlich mal geschafft.
Mit meinen Eltern, meinem Bruder und Chris bin ich nach Baden-Baden gefahren. Wir waren zu früh dran, deshalb haben wir noch ein bisschen auf dem Parkplatz gewartet und Bilder gemacht.
Ich war ein klein wenig aufgeregt, jetzt endlich mal das Gesicht zu den Mails kennen zu lernen 🙂 Aber die Aufregung war schnell weg, und unsere Privatführung ging auch schon los. Wir konnten alle noch so blöden Fragen loswerden und haben alles genau gezeigt bekommen.

Um 13 Uhr durften wir sogar direkt daneben stehen, als Günther die Nachrichten vorgelesen hat. Ich war voll aufgeregt, dass ich jetzt ja keinen Laut von mir geb 🙂 Und danach durften wir noch ins Sendestudio. So unmittelbar daneben zu stehen wenn der Moderator moderiert war schon sehr cool 🙂

Nach der Führung war ich dann zwar fertig wie ein Schnitzel, aber das hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Vielen Dank, für den tollen Tag, lieber Günther! Es war total interessant das alles mal zu sehen!

So, und als Beweis dass wir auch wirklich da waren, hier noch ein paar Fotos 🙂

Chemo, Therapiebesprechung & Wünsche

Die letzte Chemo
Um die letzte Chemo mit einem Wort zu beschreiben: schrecklich. Es ging mir einfach nur furchtbar – alles was ich essen konnte (und das war nicht wirklich viel) kam sofort wieder raus. Chris wurde gleichzeitig auch noch krank, so dass Benne mich die letzten 2 Tage begleiten musste. Der letzte Tag war am schlimmsten. Ich wollte es einfach nur schnell hinter mich bringen, bin aber blöderweise schon kotzend ins Krankenhaus reingelaufen. Als ich dann im Untersuchungszimmer lag hieß es, dass sie erstmal die Werte checken und die Chemo möglicherweise verschieben – um einen Tag. Das wollte ich gleich dreimal nicht, weil wenn ich schonmal da bin will ichs auch durchziehen! Ich musste dann ewig warten bis es losging. Neben mir lag ein Baby, das nicht aufhören wollte zu schreien. Nach 5 Minuten kamen die Eltern endlich mal darauf dem Kind nen Schnuller zu geben. Genau in diesem Moment hat das nächste Kind mit schreien angefangen. Ich hab mir nur noch die Decke über den Kopf gezogen und mitgeheult. Unterbrochen von den Brechreizen. Es war einfach nur grässlich. Zum Glück kam in der Situation eine Psychologin her und hat mit mir geredet und mich aufgebaut. Zusammen mit Benne natürlich 🙂

Auf der Onkologie läuft es bei uns so ab, dass jeder Patient eine/n Psychologen zugewiesen kriegt. Mit meiner bisherigen Psychologin bin ich nie so richtig warm geworden und so hab ich dann beschlossen, dass ich lieber wechseln möchte.
Sie hat die Sache dann gleich auch richtig in die Hand genommen und gefragt, ob sie bei meiner Therapiebesprechung dabei sein und mich unterstützen soll. Blöderweise war sie bei dem ursprünglichen Termin im Urlaub, also hat sie ihn für mich verschoben. Außerdem möchte sie für mich einen Urlaub organisieren, damit ich mal richtig entspannen kann und einen Tapetenwechsel hab. Ich bin jetzt schon total begeistert von der Frau!

Therapiebesprechung
Heute war dann besagte Therapiebesprechung.
Ich hatte mich schon letzte Woche direkt nach der Chemo dazu entschlossen, dass es so nicht weiter gehen kann. Ich hab das Gefühl, dass ich mich nur im Kreis drehe, weil ich keine Ahnung hab, wie lange der Spaß noch gehen soll. Im vorletzten Eintrag hatte ich ja schon geschrieben dass ich ein psychisches Tief hab. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Psyche einen riesigen Teil der Genesung ausmacht und wenn ich jetzt noch in Richtung Depression abrutsche, wär das sicher nicht so förderlich.

Also hatte ich mächtig Schiss vor der Therapiebesprechung, weil ich weiß, dass die Professorin die Chemo eigentlich so lange wie möglich durchziehen will. Sie hatte wohl schon geahnt was ich will, weil ich ja direkt mit der Psychologin im Schlepptau aufgetaucht bin. Die Ergebnisse von allen Untersuchungen waren ja weiterhin gut und sie meinte ein ganzes Jahr tumorfrei wär schon echt gut. Aber halt auch dass man nie genau sagen kann, wann genug Chemo gelaufen ist.

Wir haben uns jetzt darauf geeinigt, dass ich in den Chemowochen die IV-Chemo weglasse und nur die Tabletten jeden abend nehme. Eigentlich war das schon, was ich wollte, aber ich weiß noch nicht so genau, wie ich auf die Temodal-Tabletten allein reagiere. Bisher hatte ich die ja immer gleichzeitig mit der IV-Chemo von der mir ja von Grund auf schonmal schlecht war. Also bleibt abzuwarten, ob ich die Tabletten allein dann besser verkrafte.
Auf jeden Fall ist es schon mal eine Riesen-Erleichterung dass ich nicht mehr zur Chemo ins Krankenhaus muss, weil ja allein die ganzen Gerüche dort schon einige der Brechreize auslösen.

Aktuelle Situation
Zur Zeit gehts mir so lala. Psychisch bin ich grad wieder stabiler, weil sich jetzt einfach eine Veränderung (und ich hoffe auch eine Verbesserung) einstellt. Ich hab das Gefühl, ich kann jetzt wieder fitter werden und mein Leben mehr genießen.
Körperlich bin ich immer noch sehr ausgezehrt von der letzten Chemo. Ich hab mal wieder die 50-kg-Marke unterschritten – was für mich echt immer schrecklich ist. Mit meinen 1,78m Körpergröße ist das echt kein schöner Anblick im Spiegel. Jetzt versuch ich Schritt für Schritt wieder mehr essen zu können und mich wieder hochzuarbeiten. Ich weiß, dass ich mit der Zeit wieder Genuss beim Essen haben kann und darauf freu ich mich schon tierisch.
Zusätzlich bin ich noch extrem schwach, was natürlich auch von der wenigen Energie kommt, die ich zu mir nehm. Ich will das aber in nächster Zeit auf jeden Fall ändern und mich mal wieder etwas mehr bewegen 🙂

Wünsche
Ich hab mich letzte Woche bei einer Community angemeldet, die sich durch Werbeanzeigen finanziert. Dort habe ich einen Wunsch eingestellt, den ihr mit einem Klick auf den Link unten unterstützen könnt:

http://www.dshini.net/de/spage/fd7ed9b5-7529-1314-7de4-1367fbb2f58a

Mit jedem Klick unterstützt ihr meinen aktuellen Wunsch mit einem Cent 🙂 Es dauert dann zwar etwas, bis ich den nötigen Betrag zusammen hab, aber Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist 🙂

Jede IP-Adresse wird einmal am Tag gezählt, also könnt ihr gerne am nächsten Tag wiederkommen und nochmal klicken 🙂

Damit ihr den Link auch immer wieder findet, habe ich oben im Menü einen Menüpunkt „Unterstützung“ hinzugefügt. 🙂

Schon wieder Chemo

Zwar ist die letzte Chemo eigentlich „schon“ wieder 4 oder 5 Wochen her, aber ich hab das Gefühl, als wäre sie grade erst zu Ende. Ich hab ja schon im letzten Eintrag geschrieben dass es mir nicht so gut geht.

Die Rücken- und Nackenschmerzen kamen von einer Entzündung zwischen den Rippen. Am Dienstag war ich beim Arzt und der hat mir zwei Spritzen gegeben, seither gehts mir deutlich besser. Ich hab endlich mal das Gefühl mich ein kleines bisschen erholen zu können.

Und grade als ich endlich mal wieder ein bisschen anfang mich zu erholen, kommt der nächste Hammer: Meine Blutwerte waren überraschenderweise so gut, dass ich am Montag schon mit der Chemo anfangen soll. Ich hatte mit mindestens 2 Wochen gerechnet, die ich noch habe um mich zu erholen. Die Aussicht auf die Chemo am Montag versaut mir mein ganzes Wochenende, auf das ich mich eigentlich schon so gefreut hab.

Ich hab das Gefühl, ich werde mit dem ganzen Mist nicht mehr fertig. Übernächste Woche hab ich wieder Therapiegespräch mit Prof. Dr. Sonnenschein. Hoffentlich bringt das mal bessere Aussichten.

Physisches und Psychisches Tief

Bei mir kommen grade alle möglichen Arten von Tiefs zusammen.

Irgendwie hab ich grade das Gefühl, alles was schiefgehen kann, geht schief. Nehmen wir zum Beispiel mal den Donnerstag: Morgens will ich mein Laptop anmachen und nichts geht mehr. Sämtliche Wiederherstellungstools und Systemreparaturen von Windows haben nicht funktioniert und nach nem halben Tag Frust und Rumprobiererei hab ich dann beschlossen, tatsächlich neu zu installieren. Abends kamen meine beiden Schwestern dann noch zum gemütlichen Fernseh-Abend vorbei und wir hatten schon alles für Tortilla-Wraps vorbereitet. Also schön alle Zutaten in kleinen Schälchen auf den Tisch gestellt und als ich das Licht anmache tuts einen Riesenschlag und die Glühbirne direkt überm Tisch explodiert. Und natürlich alle Scherben direkt in unser Essen. Am Samstag hab ich mir dann noch Lippen inklusive Zunge verbrannt, so dass ich den ganzen Tag voll mit nem Coolpad auf dem Mund verbracht hab.

Ich hatte ja schon vor 2 Wochen eine übelste Verspannung. Nach einer Woche hab ich das wenigstens durchgestanden und ich konnte wieder schmerzfrei atmen.

Gestern war dann mal wieder unser Sing- and Pray-Gottesdienst. Und kurz vor dem Gottesdienst merk ich wie mein Rücken wieder anfängt weh zu tun. Gestern abend war es dann so schlimm, dass ich wegen der Schmerzen nicht einschlafen konnte, obwohl ich extrem fertig war von den letzten Tagen. Mit 2 Schmerztabletten und einer Schlaftablette gings dann immerhin.

Und tja, heute morgen bin ich auch wieder an den Schmerzen aufgewacht. Um 2 hab ich immerhin den Weg vom Schlaf- ins Wohnzimmer geschafft. Meine Mama kam dann glücklicherweise irgendwann vorbei und hat mich ein wenig aufgemuntert. Und grade hab ich noch ein heißes Bad genommen. Ich hab aber immer noch übelste Schmerzen bei jedem Atemzug.

Das Ganze macht mir dann natürlich auch psychisch zu schaffen. Ich hab das Gefühl, dass ich mich vor der nächsten Chemo gar nicht richtig erholen kann. Grade kann ich auch nur sehr sehr wenig Essen weil Hunger und Appetit leider ganz ausbleiben. Das stresst mich dann noch zusätzlich und deshalb ist grad irgendwie alles doof. 🙁